Erkenntnisse zu HpLVd (Hop latent Viroid) in Cannabis.

Hop Latent Virus Cannabis Plant (left) vs Healthy Plant (right)


Was ist „Hop latent Viroid“ und wo kam es her?


Hop Latent Viroid (HLV, HLVd, HpLVd), wie der Name schon verrät, ist ein Viroid. Es ist angeordnet als eine einzelsträngige, zirkulären RNA, die aus 256 Nukleotiden besteht.

Diese Infektion breitete sich in den späten 1970er Jahren in den Vermehrungs-Unternehmen für Hopfen aus [1]. Die Wissenschaft wurde erst in den 1980ern drauf aufmerksam, als dieses Viroid weltweit in Hopfen nachgewiesen werden konnte [2]. Äußerlich sind an den Blättern infizierter Hopfenpflanzen keine Symptome festzustellen, doch ist das Wachstum und der Ertrag reduziert, sowie verändert sich der Gehalt der Terpene in den Trichomen des Hopfens [3,4].


Warum ist dies nun interessant für uns?


Cannabis und Hopfen gehören beide zur Familie der Cannabaceae, und aufgrund ihrer engen Verwandtschaft kann HLV auch Cannabis- und Hanfpflanzen infizieren.

Doch wo Hopfen nur einen schwachen Krankheitsverlauf hat, ist die Krankheit bei Cannabis vernichtender. Seit wann haben wir nun damit zu tun? Was sind die Symptome? Wie kann man es vermeiden?

HLV Kurz Info:

  • HLV braucht keine Wirtspflanze, um zu überleben – es nutzt das Stoffwechselsystem einer Pflanze nur für die Replikation.
  • HLV kann in der Wirtspflanze latent (def. latent = vorhanden, aber [noch] nicht in Erscheinung tretend) bleiben und ist daher schwer zu entdecken.
  • HLV tötet die Wirtspflanze nicht ab.


Doch wie ist es dazu gekommen, dass Cannabis jetzt mit dem Viroid zu kämpfen hat?


Gute Frage. In den zurückliegenden Jahren sahen wir eine Ausdehnung der Cannabis Industrie in den USA und Kanada. Somit lagen auch mehr Anbauflächen unterschiedlicher Pflanzen Kulturen nebeneinander und es kam zu einem höheren Austausch von Krankheiten [5]. So auch Hopfen und Cannabis. Die Verbreitung von Viren und auch diesem Viroid erfolgt in der Natur meist durch Insekten, welche sich an beiden Pflanzen nähren [6]. Die Übertragung von HLV durch Pollen und folgend Samen wurde 2023 von Atallah et al. [7] nachgewiesen. Es wurden infizierte weibliche Pflanzen mit gesundem Pollen bestäubt, hierbei waren 85% der resultierenden samen auch infiziert. Sie testeten es auch andersherum, eine gesunde weibliche Pflanze wurde mit infiziertem Pollen bestäubt. 55% der resultierenden Samen waren infiziert. Bei Hopfen sind es zum Vergleich ca. 8%. Wir wissen des Weiteren, dass wir den Viroid zwischen den Pflanzen weitergeben können, nämlich bei der vegetativen Vermehrung und der Benutzung von kontaminierten Werkzeugen [8].


Seit wann ist es ein Problem für Cannabis?


Die erste Beschreibung und Diskussion der Krankheit bei Cannabis war 2014 zu finden und spielte sich auf in den Internet-Foren ab. Zu dieser Zeit wurde sie als „duds“ oder auch „dudding disease“ bezeichnet [9]. Graham Farrar von Glass House Farm aus Kalifornien stellte 2017 Symptome an mehreren Cultivar fest. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern von Phylos Bioscience wurde nach der Krankheit gesucht. Die Wissenschaftler konnte 2019 den Beweis erbringen, dass es sich bei den „duds“ um HLV-infizierte Pflanzen gehandelt hat [10,11]. Beeindruckend ist, dass laut einer Studie von 2021 etwa 90 % aller Cannabisanbaubetriebe in Kalifornien positiv auf HLV getestet wurden und 30 % der Pflanzen in jedem Betrieb Symptome einer Infektion mit dem Viroid zeigten [12]. Seit der ersten Entdeckung in Kalifornien dauerte es nicht lange, bis HLV seinen Weg auch weiter nördlich nach British Columbia, Kanada, fand.


Wie sieht eine befallenen Cannabis Pflanze aus und was passiert mit ihr?


Wie bereits erwähnt, verursacht HLV bei infizierten Cannabispflanzen keine sichtbaren Symptome, und unter bestimmten Umständen kann das Viroid wochen- oder sogar monatelang latent bleiben. Wie beim Hopfen zeigen nur manche Cannabissorten HLV-assoziierte Symptome, was bedeutet, dass sowohl die Ausprägung der Symptome als auch die Schwere der Krankheit vom Genotyp abhängen [12].

Bei anfälligen Sorten führt HLV zu Symptomen wie [10, 11, 12]:

  • kürzere Internodienabstände
  • kleinere Blätter
  • Verkümmerung
  • Missbildung (äußerlich horizontale Pflanzenstruktur)
  • Chlorose
  • brüchige Stängel
  • verringerte Wuchskraft
  • geringere Wasseraufnahme
  • reduzierte Blütenmasse und Trichome

Darüber hinaus wiesen Stecklinge von symptomatischen Pflanzen, die zur Stecklings Vermehrung entnommen wurden, eine geringere Bewurzelungsrate auf [10].

Videomaterial eingereicht von @Progeny.Farms


In der Blütephase sind die weiteren Symptome erkennbar [5, 12]:

  • kleinere Blütenstände
  • losere Blütenstände
  • Deformation der Blütenstände
  • geringere Produktion an Trichomen

Diese Effekte führen zu einem Verlust an Qualität und Ertrag. Durch die geringere Anzahl an Trichomen kann die Cannabinoid und Terpen Produktion um bis zu 50% reduziert sein.


Kann ich meine infizierte Pflanze noch retten?


Kurze Antwort. Nein, aber wenn man es wirklich unbedingt möchte, kann man InVitro-Techniken dafür verwenden. In einer Studie von 2008 mit Hopfen wurde festgestellt, dass die HLV-Konzentrationen in wärmeren Monaten und Klimazonen niedriger sind und in den Wurzeln und unteren Pflanzenteilen höhere Konzentrationen aufweisen [13]. Dies heißt mit anderen Worten, dass in der Spitze bei warmen Temperaturen eine geringere, bis keine HLV-Belastung besteht. Dies hat sich die Dark Heart Nursery genutzt und beschreibt in einem 2019 aufgenommenem Podcast ihr Vorgehen. In ihrem Behandlungsprotocol wird die Pflanze warmen Temperaturen ausgesetzt und eine Meristem Gewebekultur gezüchtet. Sobald die Kultur alt genug ist um getestet zu werden stellt sich raus ob die Reinigung wirklich funktioniert hat [14]. Doch diese Methode benötigt viel Zeit und Aufwand.


Was kann ich nun tun damit mein Garten sauber ist?


Nehme keine Stecklinge an, von denen du nicht zu 100% weißt, dass sie sauber sind. Wenn du dir nicht sicher bist, solltest du deinen neu erworbenen Steckling von deinen anderen Pflanzen isolieren. Sollten Symptome auftreten, während du grade am Growen bist, ist das kritisch. Wenn du mit dem gleichen Werkzeug auch deine anderen Pflanzen bearbeitet hast, ohne es zwischendurch zu sterilisieren oder mit deinen Händen entblättert hast, ohne sie zwischen jeder Pflanze zu waschen, ist die Möglichkeit sehr hoch, dass alle deine Pflanzen gefährdet sind [5]. Der nächste Schritt wäre es sie zu testen. Falls der Test positiv ist, bleibt einem nichts anderes üblich als alle Pflanzen zu zerstören und den Grow von Neuem zu beginnen. Es tut mir leid.

Die gute Seite:

Es gibt noch Grower und Breeder, welche auf ihre Genetiken aufpassen und sauber arbeiten. An diese solltest du dich halten. Beim Kauf eines Stecklings solltest du sicherstellen, dass er sauber ist. Du kannst nach einem Test der Mutterpflanze fragen.

Momentan ist die beste Wahl, um kein HLV zu bekommen eine saubere Arbeitsweise, ein guter Schutz vor Insekten und die Verwendung von Samen von respektierten und transparenten Züchtern.

Dieser Artikel wurde von unserem Gastautor Science Herbalist geschrieben. Die hier geschriebenen Informationen beruhen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft (26.02.2024). Wenn es neue Erkenntnisse gibt, werden wir versuchen, diesen Blogartikel zu aktualisieren oder einen weiteren zu schreiben.

Quellen:

  1. BARBARA, D. J., MORTON, A., & ADAMS, A. N. (1990): Assessment of UK hops for the occurrence of hop latent and hop stunt viroids. Annals of Applied Biology, 116(2), 265–272.
  2. PUCHTA, H., RAMM, K., & SÄNGER, H. L. (1988): The molecular structure of hop latent viroid (HLV), a new viroid occurring worldwide in hops. Nucleic Acids Research, 16(10), 4197–4216.
  3. BARBARA, D. J., MORTON, A., ADAMS, A. N., & P.GREEN, C. (1990): Some effects of hop latent viroid on two cultivars of hop (Humulus lupulus) in the UK. Annals of Applied Biology, 117(2), 359–366.
  4. PATZAK, J., HWNYCHOVA, A., KROFTA, K., SVOBODA, P., MAlirova, I. (2021): The Influence of Hop Latent Viroid (HLVd) Infection on Gene Expression and Secondary Metabolite Contents in Hop (Humulus lupulus L.) Glandular Trichomes. Plants. 2021; 10(11):2297
  5. PUNJA, Z. K. (2021): Emerging diseases of Cannabis sativa and sustainable management. Pest Management Science, 77(9), 3857–3870.
  6. CROWLE, D. R., PETHYBRIDGE, S. J., & WILSON, C. R. (2006): Transmission of Hop Latent and Hop Mosaic Carlaviruses by Macrosiphum euphorbiae and Myzus persicae. Journal of Phytopathology, 154(11-12), 745–747.
  7. PETHYBRIDGE, S.J.; HAY, F.S.; BARBARA, D.J.; EASTWELL, K.C.; WILSON, C.R. (2008): Viruses and viroids Infecting hop: Significance, epidemiology, and management. Plant Dis., 92, 324–338.
  8. LAVAGI, I.; MATOUSEK, J.; VIDALAKI, G. (2017): Other Cocadviroids. In Viroids and Satellites; Elsevier: Amsterdam, The Netherlands, pp. 275–287
  9. https://www.thcfarmer.com/threads/what-to-do-with-duds.64342/
  10. WARREN, J.G.; MERCADO, J.; GRACE, D. (2019): Occurrence of hop latent viroid causing disease in Cannabis sativa in California. Plant Dis., 103, 2699.
  11. BEKTAS, A., HARDWICK, K. M., WATERMAN, K., & KRISTOF, J. (2019): The Occurrence of Hop Latent Viroid in Cannabis sativa with symptoms of Cannabis Stunting Disease in California. Plant Disease.
  12. ADKAR-PURUSHOTHAMA, C.R., SANO, T., PERREAUL, J-P. (2023): Hop Latent Viroid: A Hidden Threat to the Cannabis Industry. Viruses.; 15(3):681
  13. PETHYBRIDGE, S.J, FHAY, S., Dez J. Barbara, Kenneth C. Eastwell, Calum R. Wilson. (n.d.). (2008): Viruses and Viroids Infecting Hop: Significance, Epidemiology, and
  14. Dark Heart Nursery (2019): Dark Heart Nursery Identifies “Dudding” Pathogen – Hop Latent Viroid [Video].

Forschung & Entwicklung bei Grandma’s Genetics

Zwischen den zahlreichen Blogs und Samenbanken im Cannabis-Bereich haben wir uns als Ziel gesetzt, das Thema Breeding (Züchten) sowie R&D (Forschung und Entwicklung) von Grund auf zu erklären und gleichzeitig zu fördern, sodass auch andere davon profitieren. Wissen sollte in erster Linie immer frei sein und Wissenschaft macht das aus, was wir noch nicht wissen, denn Wissenschaft ist Erkenntnis, welche sich über einen undefinierten Zeitraum immer wieder selbst verbessert. Daher ist es auch schwierig, an gewissen Stellen über Fakten zu sprechen. Es ist wohl eher die altbekannte „Bro-Science“.

Fangen wir aber mit dem eigentlichen Thema an und arbeiten uns langsam durch die einzelnen Punkte durch.

Wofür steht Research & Development in der Landwirtschaft und wie kann man dies am besten auch auf kleinerer Privater Fläche oder im Kollektiv genau so effektiv umsetzen?

Research & Development (R&D) in der Landwirtschaft bezieht sich auf die Erforschung und Entwicklung von neuen Technologien, Praktiken und Verfahren in der Landwirtschaft, um die Effizienz, die Erträge und die Nachhaltigkeit zu verbessern. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung von neuen Saatgutsorten, die Verbesserung von Anbaumethoden, die Erforschung von Schädlingsbekämpfungsmethoden und die Entwicklung von Technologien zur Wasser- und Ressourcenverwaltung.

Um R&D auf kleineren Privatflächen oder im Kollektiv effektiv umzusetzen, gibt es einige Möglichkeiten:

1. Kooperation mit anderen Landwirten: Indem man sich mit anderen Landwirten zusammenschließt, können Ressourcen und Ideen geteilt werden, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Wie der ein oder andere evtl. bereits mitbekommen hat, hatten wir 2022 unser erstes kleines „Research & Development Programm“ gestartet, worauf sich jeder bewerben konnte, der Interesse hatte. Ein paar kleine Voraussetzungen gab es dabei natürlich schon. Uns ist es wichtig, dass unsere Tester den anstehenden Aufgaben gewachsen sind und detailliert Tagebuch in Text und Bildform führen können.

Bei Grandma’s Genetics ist es uns wichtig, neue Genetik erst umfangreich zu testen und testen zu lassen, bevor diese bei positivem Testresultaten ggf. der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird.

Erst wenn eine neue Kreuzung ausreichend stabil wächst, hat sie die Chance, ins Hauptmenü mit aufgenommen zu werden. Sollte es wichtige Anmerkungen geben, so fügen wir diese immer mit bei.

Unser Ziel ist es, gemeinsam an neuer Genetik zu arbeiten. Sollte ein Tester sogar zwei potenzielle Eltern finden und eine gute Folgegeneration zustande bringen, so kann diese wiederum getestet und in unser Menü mit aufgenommen werden, sollte sie den Ansprüchen der stabilen Genetik gerecht werden.

2. Zusammenarbeit mit Universitäten und forschungsorientierten Organisationen: Durch die Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen und Organisationen, die sich mit Landwirtschaftsforschung befassen, können Landwirte Zugang zu neuen Technologien und Fachwissen erhalten.

Wir sind stolz und froh zugleich, Studenten von Universitäten und Personen mit akademischen Grad in unseren engsten Kreisen zu haben. Diese unterstützen uns beim Testen neuer Genetik, Forschungsprojekten sowie ausführlichen Berichten und Artikeln.

Wir stehen im ständigen Austausch um neue Ideen, Technologien, Theorien sowie Erkenntnisse zu teilen und zusammenzutragen.

Zusammen mit Lorenz von Research Gardens haben wir bereits zwei Artikel auf unserem Blog veröffentlicht, diese findet ihr hier.

3. Nutzung von Open-Source-Technologien: Es gibt viele Open-Source-Technologien und -Werkzeuge, die Landwirten kostenlos zur Verfügung stehen, um R&D auf ihren Flächen durchzuführen.

Open-Source-Software für Landwirtschaft: Es gibt eine Reihe von Open-Source-Software-Tools, die Landwirten bei der Überwachung und Verwaltung ihrer Felder und Ernten helfen können. Ein Beispiel ist „FarmOS“, eine webbasierte Landwirtschaftsplattform, die es Landwirten ermöglicht, Daten über ihre Felder und Ernten zu sammeln, zu speichern und zu analysieren.

Open-Source-Hardware für Landwirtschaft: Es gibt auch eine Reihe von Open-Source-Hardware-Projekten, die Landwirten bei der Überwachung und Optimierung ihrer landwirtschaftlichen Aktivitäten helfen können. Ein Beispiel ist das „Arduino FarmShield“, ein Open-Source-Kit, das es Landwirten ermöglicht, ihre Felder und Ernten automatisch zu überwachen und zu steuern.

Open-Source-Pflanzensorten: Es gibt auch eine wachsende Bewegung zur Freigabe und Verbreitung von Open-Source-Pflanzensorten, die es Landwirten ermöglicht, ihre eigene Saatgutbank aufzubauen und die Vielfalt zu erhöhen. Ein Beispiel ist „The Open Source Seed Initiative“, eine Organisation, die sich dafür einsetzt, Open-Source-Saatgut zur Verfügung zu stellen und die Vielfalt in der Landwirtschaft zu erhöhen.

4. Teilnahme an Landwirtschaftsausstellungen und -messen: Durch die Teilnahme an Landwirtschaftsausstellungen und -messen können Landwirte neue Technologien und Praktiken entdecken und sich mit anderen Landwirten und Experten austauschen.

Selbstverständlich sind wir auf Ausstellungen sowie Messen vertreten. Wir beschränken uns allerdings auf die wichtigsten Events, wo die meisten unserer Interessenten anzutreffen sind. Es ist zu beachten, dass wir ein kleines Team sind, welches keine großen Budgets oder VC/Investors zur Verfügung hat und somit so wirtschaftlich rentabel wie es nur geht versucht zu arbeiten. Wir bitten daher um Verständnis, sollten wir nicht so leicht aufzufinden sein. Es steht jedoch jedem frei, uns zu kontaktieren, sollte es Nachfragen zu einem unserer Produkte geben oder welche Vertriebspartner auf welchen Messen anzutreffen sind.

5. Nutzung von Online-Ressourcen und -Communitys: Es gibt viele Online-Ressourcen und Communitys, die sich mit Landwirtschaft und R&D befassen und in denen Landwirte Ideen und Erfahrungen teilen können.

Mit Sicherheit bist du auf uns gestoßen, weil du einige unserer Arbeiten bereits von Instagram, Grow Diaries oder anderen Foren kennst. Somit ist es selbsterklärend, dass wir solche Netzwerke und Plattformen nutzen, um unsere Community stetig zu vergrößern. Wir möchten dennoch so unabhängig wie möglich bleiben und würden uns freuen, wenn du unseren Newsletter abonnierst.

Wir senden keine unnötigen E-Mails, welche euch mit ständiger Werbung & Co. belästigen, da uns das Vertrauen und der Seelenfrieden unserer Community sehr am Herzen liegt.

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CRISPR/Cas9 in Cannabis: Die Zukunft der Gentechnologie

Was ist CRISPR?

CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats) ist ein innovatives biotechnologisches Tool, das auf einer natürlichen Sicherheitsfunktion in Bakterien basiert. Es nutzt ein Protein namens Cas9 und eine gebundene RNA (gRNA) mit einer 17-20 Nucleotid-Sequenz, um spezifische Abschnitte von DNA zu erkennen und zu schneiden. In der Biotechnologie wird CRISPR als genetische Schere verwendet, um Gene zu modifizieren und neue Funktionen zu schaffen.

Seit wann gibt es Gen-Modifikation in Tieren und Pflanzen?

Gen-Modifikation in Tieren und Pflanzen ist keine neue Technologie. Bereits in den 1980er Jahren wurde das erste Gen in eine Pflanzenzelle eingefügt. Seitdem hat sich die Technologie weiterentwickelt und es ist möglich geworden, gezielt Gene zu verändern, um gewünschte Eigenschaften wie Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge oder höhere Erträge zu erreichen.

Wie funktioniert CRISPR in Pflanzen?

Mit CRISPR/Cas9 kann man gezielt Gene in Pflanzen schneiden und so bestimmte Eigenschaften verändern. Dazu wird das CRISPR/Cas9-System in die Pflanzenzelle eingebracht, wo es das gewünschte Gen findet und es schneidet. Anschließend kann ein neues Gen eingefügt werden, das die gewünschte Eigenschaft verleiht. Die Modifikation wird dann auf die Nachkommen übertragen.

Diagramm vomCRISPR Prozess

Quelle: Crisprtx.com

Welche Firmen arbeiten bereits mit CRISPR in der Cannabis-Industrie?

Einige Unternehmen, die im Cannabis-Sektor tätig sind, setzen bereits CRISPR ein. Zu diesen gehören:

  • Ebbu: Dieses Unternehmen, das 2018 von Canopy Growth Corp. übernommen wurde, war eines der ersten, das CRISPR verwendete, um Single-Cannabinoid-Stämme herzustellen.

  • Sunrise Genetics: Im Jahr 2018 schaffte es Sunrise Genetics, das Genom von Cannabis zu entschlüsseln.

  • CanBreed: Seit 2017 ist CanBreed, ein israelisches Unternehmen für genetisches Saatgut, Teil der Cannabis-Branche. In 2020 hat es ein CRISPR/Cas9-Patent erworben und ist damit das erste Unternehmen, das eine CRISPR-Lizenz in der Branche hat.

Wie kann CRISPR in Bezug auf Cannabiszucht/Saatgut helfen?

  • Steigerung der Qualität: Mit CRISPR können bestimmte Gene in Cannabispflanzen modifiziert werden, um die Konzentration von THC oder CBD zu erhöhen oder um unerwünschte Eigenschaften wie den Geruch zu verringern.

  • Erhöhung der Erträge: Durch die Veränderung von Genen, die für das Wachstum und die Blüte von Pflanzen verantwortlich sind, kann man die Erträge erhöhen.

  • Schädlingsresistenz: CRISPR kann genutzt werden, um Gene hinzuzufügen, die die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten machen.

  • Verbesserung der Anbaubedingungen: Mit CRISPR kann man Gene hinzufügen, die es den Pflanzen ermöglichen, besser mit widrigen Klimabedingungen wie Trockenheit oder Überflutungen umzugehen.

  • Standardisierung des Saatguts: Mit CRISPR kann man das Saatgut so standardisieren, dass es konsistente Eigenschaften aufweist und somit für die Landwirtschaft und den Anbau von Cannabispflanzen wertvoll ist.

In der Cannabis-Industrie bietet CRISPR somit große Möglichkeiten, um die Qualität und Effizienz des Anbaus zu verbessern.

Ob das einsetzen von CRISPR „ethisch korrekt“ ist, darüber streiten sich die Geister. Fakt ist aber, dass das US-Landwirtschaftsministerium 2018 ankündigte, dass es CRISPR-modifizierte Pflanzen nicht regulieren werde, solange die Modifikationen mit verwandter Pflanzen-DNA vorgenommen werden.

Diese Ankündigung hat den Weg für weitere Forschung und Anwendung von CRISPR in der Landwirtschaft und in der Pflanzenzüchtung geebnet.

Zusammenfassend ist CRISPR/Cas9 ein mächtiges Werkzeug in der Biotechnologie, das es Wissenschaftlern ermöglicht, Gene gezielt zu verändern und so neue Eigenschaften in Pflanzen und Tieren zu schaffen. Dies hat die Möglichkeit, die Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung zu revolutionieren und die Lebensbedingungen und Ernährungssicherheit weltweit zu verbessern.

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Hermaphroditen – Herkunft, Auswirkungen und was die Zukunft bringt

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Hermaphroditen – Herkunft, Auswirkungen und was die Zukunft bringt

Hermaphrodit Pflanzen sind natürlich und gehören zum Kultivieren von Cannabis dazu, auch wenn es bei vielen ein unangenehmes Thema ist. Doch ist ihr Ruf wirklich so schlimm?

Es ist nicht wissenschaftlich belegt, dass Hermaphroditismus bei Cannabispflanzen ein negatives Merkmal ist. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass Hermaphroditismus auch Nachteile haben kann, wie das Weitergeben von fehlerhaften DNA-Sequenzen, Instabilität oder Krankheiten.

Letztendlich hängt es von den Zuchtzielen und den spezifischen Anforderungen eines Züchters ab, ob Hermaphroditismus als positiv oder negativ bewertet wird.

Ursprung und Gründe von Hermaphroditen

Es ist nicht zu vernachlässigen, dass wenn Hermaphrodit Merkmale in einer Zucht übersehen werden, diese sich später deutlich bemerkbar machen können. Oftmals sind Hermaphrodit Merkmale auch gar nicht in jeder Generation vorzufinden und können zudem viele Hintergründe haben.

  • Ältere Gen-Informationen aus früherer Zeit, als Pflanzen noch einhäusig waren.

  • Zellteilungsfehler durch Hormonschwankungen oder Signal-Unterbrüche.

  • Meiose-Fehler, bei denen sich Chromosomen nicht korrekt teilen und fehlerhafte Pollenkörner die weibliche Pflanze bestäubt haben. (Meiose: „Reifeteilung“ – der Prozess, bei denen sich männliche und weibliche Gene in einer neuen Generation zufällig vermischen)

Nicht jeder Hermaphrodit ist gleich.

Low Herm: Eine Pflanze welche gelegentlich durch Stress eine/n Banane/Pollensack ausbildet oder immer wieder an fast der gleichen Stelle, zum Beispiel am untersten Trieb.

Mittlerer Hermaphrodit
Median Herm: Eine Samenpflanze, welche im ersten Durchlauf mehrere oder vereinzelte Pollensäcke unter jeder Blüte oder Internodium (auch Blattachse genannt) bildet. 

Auch Klone, welche von dieser Pflanze genommen wurden, zeigen dieselben Eigenschaften oder geringer, indem sie nur vereinzelt Pollensäcke ausbildet, aber nicht mehr an jeder Blüte/Trieb.

Starker Hermaphrodit
Strong Herm: Eine Pflanze, welche offensichtlich beide Geschlechtsmerkmale ausbildet. Es sind deutlich am obersten Trieb (Headbud) die Ausbildung von männlichen Pollensäcken zu erkennen sowie weiße Härchen (auch Pistills oder Stigma genannt, die aus der Calyx wachsen) welche die weiblichen Pflanzen ausbilden, um den Pollen einzufangen und ihr Überleben zu sichern.

Wer sich mit der Cannabis Kultur in Tiefe beschäftigt, wird zu ähnlichen Erkenntnissen kommen. Wirft man einen Blick nach Afghanistan oder Pakistan oder auf die marokkanischen Felder, so ist auch dort oftmals ein stark auftretender Hermaphrodit in der Mitte des Feldes vorzufinden. Oftmals bilden diese an der unteren Hälfte sämtliche männlichen Pollensäcke aus, die den oberen Teil der Pflanze bestäuben, da es dort weibliche Merkmale ausprägt, welche den Pollen einfangen und neues Saatgut produzieren, um, wie weiter oben erwähnt, ihr Überleben zu sichern. Auch in den Strain Hunter Folgen von Greenhouse Seeds kann dies beobachtet werden.

Auswirkungen von Hermaphroditen

In der heutigen Cannabiswelt, wo es oftmals nur um „Bag Appeal“ oder den nächsten Hype geht, wird oftmals vergessen, dass die meisten Sorten starke Poly-Hybride sind. Diese haben oftmals solch lange Stammbäume, dass man auf seedfinder.eu zweimal scrollen muss, um am Ende anzukommen.

Auch wir haben natürlich probiert, mit solcher Genetik zu arbeiten. Manche Sorten waren stabil genug, während andere komplett instabil waren. Hier waren keine Unterschiede zwischen neuen High Class Brands oder alten Züchtern zu erkennen. Hermaphrodit Pflanzen traten so gut wie überall auf, aber auch gute Phänotypen, welche das Potenzial hatten, sie mehrfach zu kultivieren und etwas Neues mit ihnen zu kreieren.

Genau deshalb predigen wir immer wieder, seine Genetik bestmöglich kennenzulernen, bevor man mit dieser weiterarbeitet. Oftmals sind mehrere Durchgänge sowie verschiedene Jahreszeiten mit unterschiedlichen Bedingungen nötig, um die Stabilität seiner Genetik genauestens herauszufinden.

Die Zukunft von Hermaphroditen

In der Zukunft werden sogenannte „Phenohunt(s)“ mit hoher Wahrscheinlichkeit im Labor stattfinden. Dafür benötigt man lediglich einen Bruchteil einer DNA Sequenz, um den genetischen Code und die daraus resultierende Pflanze zu reproduzieren. Solche DNA Sequenzen können auf verschiedenste Eigenschaften wie Wachstum, Resistenz oder Geschmack untersucht werden.

Man spricht hier auch von „Marker-assisted breeding“ was eine neue Form der Selektion ist.

Marker-assisted breeding (MAB) ist eine moderne Methode der Pflanzenzüchtung, bei der genetische Marker verwendet werden, um bestimmte Eigenschaften in den Pflanzen zu identifizieren und zu übertragen. Es ist eine präzisere und effizientere Methode als die traditionelle Züchtung und ermöglicht es Züchtern, spezifische Merkmale schneller und mit höherer Wahrscheinlichkeit zu erreichen.

MAB wird durch den Einsatz von DNA-Markern unterstützt, die spezifische Gene identifizieren, die für bestimmte Eigenschaften wie Pflanzenhöhe, Ertrag und Krankheitsresistenz verantwortlich sind. Züchter können die Pflanzen auf diese Marker testen, um diejenigen auszuwählen, die die gewünschten Eigenschaften aufweisen. Dies beschleunigt den Züchtungsprozess und führt zu hochwertigeren Ergebnissen.

Unerwünschte Eigenschaften oder Merkmale, welche durch frühere Genetik vererbt worden sind, könnten durch CRISPR/Cas9 repariert, ersetzt oder sogar weiter manipuliert werden.

Falls dich diese Themen interessieren, ließ hier gerne weiter: CRISPR/Cas9 in Cannabis: Die Zukunft der Gentechnologie

Bis zum nächsten mal.

In Liebe,
Grandma

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Wofür steht F1, S1, BX1 & IBL

„F1“, „IBL“, „BX“ und „S1“ sind Begriffe, die in der Cannabis-Züchtung verwendet werden, um verschiedene Generationen von Cannabis-Sorten zu beschreiben. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

F1

F1 steht für „First Hybrid Generation“. Es handelt sich um die erste Generation, die aus einer Kreuzung zwischen zwei verschiedenen Elternpflanzen entsteht. Oftmals zeigen F1 Hybrid Pflanzen deutliche Eigenschaften der bestäubten Mutterpflanze sowohl leichte bis mittelmäßig starken Eigenschaften des Vaters (Pollenspender). Man spricht hier auch von Dominant und Rezessiv(en) Eigenschaften.

Züchtet man daraufhin eine F2 Generation, indem man eine weibliche F1 Pflanze mit einer männlichen F1 Pflanze aus derselben Charge kreuzt, so fällt die Vielfalt der unterschiedlichen Eigenschaften und Merkmale schon deutlich größer aus. Auch Krankheitsmerkmale aus früheren Generationen werden deutlich sichtbarer. Daher wird es ab diesem Zeitpunkt immer wichtiger, besonders gründlich zu selektieren. Um sich Generation für Generation bis zur Inzuchtlinie (IBL) vorzuarbeiten, sollte man ein genaues Ziel vor Augen haben, auf das man in Bezug auf Wachstum, Resistenz, Geschmack und Wirkung hinarbeitet.

In der heutigen Cannabis Welt wo viel durcheinander gekreuzt wird und die meisten Sorten bereits Hybride sind, fällt uns immer wieder auf, dass gewisse Züchter immer wieder von F1 sprechen, ohne den Stammbaum beider Elternpaare genauestens analysiert zu haben.

Innerhalb der Cannabis-Bubble setzt eine echte F1 voraus, dass sich im Stammbaum beider Elternpaare keine gleichen Sorten aus vorherigen Generationen überschneiden. Sollte also die Weibliche Mutterpflanze und das dazugehörige Männchen, beide eine Skunk #1 in ihrem Lebenslauf aufweisen, so handelt es sich bei dieser Hybrid Kreuzung um keine F1 Genetik!

Außerhalb der Cannabis-Bubble, also in der Landwirtschaft, welche reguliert ist, wird von F1 Hybrid Sorten gesprochen, sobald ein sogenannter Heterosis Effekt erzielt wurde. Dies passiert, wenn man zwei Parent (Eltern) Linien, welche im besten Fall keine gleichen Stammbäume besitzen und welche ca. achtmal mit sich selbst gekreuzt wurden. Wir sprechen hier von einem „Selfing“ (Weiblich/Reversed) und keiner regulären (Männlich/Weiblich) Bestäubung.

Der Selfing Prozess (S1) wird weiter unten von uns genauer erläutert.

Wiederholt man diesen Prozess bis zu achtmal (S8), so liegen beide Elternpaare genetisch betrachtet so weit auseinander, dass beim Kreuzen dieser beiden Eltern ein sogenannter Heterosis Effekt eintritt, welcher die Pflanze noch größer, stärker und stabiler erscheinen lässt.

Siehe auch: CRISPR/Cas9 in Cannabis: Die Zukunft der Gentechnologie

IBL

IBL steht für „Inbred Line“. Es handelt sich um Samen, die aus einer stabilen und inbrüdrigen Linie von Elternpflanzen stammen. Hierbei kann ein Züchter bei jeder Generation (F1, F2, F3, usw.) sein am meisten ansprechendes Weibchen so wie Männchen auswählen und diese miteinander kreuzen, um sich Generation für Generation durchzuarbeiten und gewisse positive Eigenschaften zu verstärken und ggf. negative Eigenschaften zu mindern. IBL-Pflanzen zeigen weniger genetische Variabilität und sind in der Regel robust und widerstandsfähig. Oftmals wird ab der achten Generation (F8) von einer Inzucht Linie (IBL) gesprochen, da diese Sorte so oft mit seinen eigenen Geschwistern gepaart wurde, anstatt mit anderen Genotypen, welche einen komplett anderen Stammbaum besitzen.

Siehe auch: Genotyp vs. Phänotyp – Was ist der Unterschied?

Wer ein wirklich ernsthaftes IBL Projekt anstrebt sollte bereits ab der ersten F1 Generation darauf achten, dass beide Elternpaare oder zumindest eines der beiden, bereits aus einer stabilen Inbreed Line stammt. Dies erhöht zumindest die Chance, dass bereits schlechte Eigenschaften, aus dieser Genetik herausgezüchtet wurden. Hier sollten wiederum Seiten wie seedfinder.eu zur Hilfe genommen werden, um genauestens die Stammbäume und Geschichten der einzelnen Sorten zu Recherchieren. Viele Samenbanken kreuzen heutzutage wahllos zwei Hybride miteinander und werfen diese als „stabile F1 Genetik“ auf den Retail Markt. Ob diese Genetik wirklich so stabil ist, darüber lässt sich streiten. Dies hängt mit Sicherheit je nach Züchter und dessen Selektion von ab. Auch eine Poly-Hybrid Genetik kann sehr interessante Eigenschaften aufweisen. Einige der bekanntesten Sorten stammen zum Teil sogar aus einer Hermaphrodit/Zwitter Bestäubung oder so genannten Bagseeds.

Siehe auch: Hermaphroditen – Herkunft, Auswirkungen und was die Zukunft bringt

BX

BX steht für „Backcross“. Es handelt sich um eine Methode, bei der eine Hybride mit einer ihrer Elternpflanzen gekreuzt wird (selbes Männchen, welches bei der ersten Bestäubung gedient hat, um die Hybride zu erstellen), um bestimmte gewünschte Eigenschaften zu erhalten oder zu verbessern. BX-Samen haben in der Regel eine gute Kombination aus Stabilität und gewünschten Eigenschaften.

Es gibt unterschiedlichste Methoden der Rückkreuzung. Die beliebteste ist allerdings wie oben beschrieben, in der immer wieder dieselbe männliche Pflanze genommen wird und mit einer weiblichen Pflanze aus der ersten Generation oder aus der bereits erfolgreichen Rückkreuzung erneut zusammengebracht wird, um wieder neue Samen zu produzieren.

Bei unserer Critical Cake (Wedding Cake x Critical Kush) Kreuzung haben wir zwei Rückkreuzungen vorgenommen. Die erste war mit der Critical Cake #1 welche wiederum mit demselben Critical Kush Männchen bestäubt wurde, wie auch die Wedding Cake aus der die Critical Cake entstanden ist. Die daraus entstandene Sorte haben wir Grandma’s OG genannt, da sie für uns deutliche OG charakteristische Züge zeigte.

Eine weitere Rückkreuzung wurde mit unserer Critical Cake #7 vorgenommen. Dieser Phänotyp wies Eigenschaften beider Elternpaare auf. Sie hat ein schnelles Wachstum, bildet schöne dicke Blüten aus, die sich zur Ernte hin Lila färben und ein beerenartiges Kuchenaroma besitzen. Da es unser Ziel war, den Geschmack der Wedding Cake mit dem Blütenwachstum der Critical Kush zusammenzubekommen, erwies sich diese Rückkreuzung als erfolgreich und sie wurde zu unserer offiziellen Critical Cake BX1.

S1

S1 steht für „Selfed“ oder „Self Pollination“. Es handelt sich um eine Methode, bei der ein bestimmter weiblicher Phänotyp ausgewählt wird, um die nächste Generation von Samen zu produzieren. Die Methode der S1-Produktion beinhaltet oft die Verwendung von Stressbedingungen, wie z.B. chemischen Behandlungen (STS Spray) oder Lichtmanipulation, um die Pflanze dazu zu bringen, männliche Geschlechtsmerkmale zu entwickeln, damit sie sich selbst bestäuben kann oder eine andere Pflanze, welche nicht stressbedingt behandelt wurde und somit als Empfänger des Pollens dient.

Siehe auch: Unterschiede zwischen Regulären, Feminsierten und Automatischen Saatgut

S1-Samen bilden in der Regel nur weibliche Pflanzen aus und können zudem auch einzigartige Eigenschaften aufweisen, die nicht in anderen Generationen vorhanden sind. Da es sich allerdings um Gene-manipuliertes Saatgut handelt, könnte auch die Anzahl an Hermaphroditen erhöht werden.

Wichtig zu beachten ist, dass diese Begriffe nicht standardisiert sind und von Züchter zu Züchter unterschiedlich verwendet werden können. Es ist daher wichtig, die spezifischen Merkmale und Eigenschaften der Hanfsamen sorgfältig zu untersuchen, bevor man sie kauft.

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Unterschiede zwischen Regulären, Feminsierten und Automatischen Saatgut

Reguläres, feminisiertes und automatisches Saatgut unterscheiden sich in Bezug auf ihre Verwendung und Zweck beim Anbau von Cannabis.

Automatische Samen

Automatische oder Ruderalis-Genetik bei Cannabis bezieht sich auf Pflanzen, die sich unabhängig von Lichtzyklen selbst bestäuben und somit automatisch blühen. Diese Art von Cannabispflanzen ist kürzer und buschiger als reguläre oder feminisierte Pflanzen und eignet sich daher besser für den Anbau in kühleren Klimazonen oder für Indoor-Systeme mit begrenztem Raum.

Im Gegensatz zu regulären und feminisierten Pflanzen, die in der Regel mehrere Monate benötigen, um zu blühen, blühen Ruderalis-Pflanzen in einer viel kürzeren Zeit von nur ein paar Wochen. Dies macht sie zu einer bevorzugten Wahl für Anbauer, die einen schnelleren Ertrag benötigen.

Ruderalis-Pflanzen produzieren jedoch in der Regel niedrigere THC-Gehalte im Vergleich zu regulären oder feminisierten Pflanzen. Daher werden sie normalerweise gemischt oder hybridisiert, um eine größere THC-Produktion zu erreichen.

Reguläre Samen

Reguläres Saatgut wird normalerweise verwendet, wenn man beabsichtigt, Pflanzen zu züchten, um weiteres Saatgut zu erzeugen. Die Keimlinge aus regulärem Saatgut können sowohl männlich als auch weiblich werden.

Anbauer, welche auf kleiner Fläche mit regulären Samen arbeiten und KEINE Bestäubung anstreben, identifizieren die männlichen Pflanzen oftmals nach ca. 14 Tagen in der Blütephase und selektieren diese aus. Dadurch wird eine Bestäubung sowie die Produktion von Samen vermieden.

Siehe auch: Wofür steht F1, S1, BX1 & IBL

Feminisierte Samen

Feminisiertes Saatgut hingegen wird verwendet, wenn man ausschließlich weibliche Pflanzen benötigt, da sie diejenigen sind, die den begehrten THC-reichen Harz produzieren. Feminisiertes Saatgut ist so verändert worden, dass es ausschließlich weibliche Pflanzen produziert.

Es ist wichtig zu beachten, dass bei falscher Handhabung oder Stress die Möglichkeit besteht, dass feminisierte Pflanzen zu männlichen Pflanzen mutieren können. Daher ist es wichtig, feminisiertes Saatgut unter kontrollierten Bedingungen anzubauen und Stress zu vermeiden.

Siehe auch: Hermaphroditen – Herkunft, Auswirkungen und was die Zukunft bringt

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass reguläre Samen für Züchter geeignet sind, die mehr Kontrolle über den Anbauprozess wünschen, während feminisierte Samen für Züchter geeignet sind, die so effizient wie möglich weibliche Pflanzen produzieren wollen.

Zusatz: Wie entstehen Feminisierte bzw. nur weibliche Samen?

Oftmals wird STS Spray dazu angewendet, um die Pflanze so zu manipulieren, dass diese dann lediglich ihr X Heterosom weitergibt, um somit feminisiertes Saatgut herzustellen. Bei diesem Prozess wird in die Hormonsynthese und in den Hormonhaushalt eingegriffen.

Die Applikation von STS unterdrückt nämlich die Produktion von Ethylen, was für die Ausprägung von WEIBLICHEN Geschlechtsmerkmalen und Fortpflanzungsorganen notwendig ist. Bei Abwesenheit von Ethylen, entstehen an der Stelle, wo sonst weibliche Blüten entstehen, männliche Pollensäcke.

Da die mit STS behandelte weibliche Pflanze lediglich X-Chromosomen enthält, enthalten auch die Pollen der durch STS behandelten Pflanze nur X-Chromosomen. Das Ergebnis, also die Samen aus den bestäubten weiblichen Blüten unserer mit STS behandelten Pflanze, enthalten also nicht wie in der Natur eine Mischung aus Y- und X-Chromosomen, sondern lediglich X und X.

Dadurch, dass STS tendenziell DNA vermehrt neu kombiniert / zerstört / neue Gene hervorbringt, kann durch Feminisierung sowohl Hermaphrodit-Freude gesteigert, als auch gesenkt werden. Das Hermie-fördernde Gen kann sowohl zerstört werden durch STS, als auch wieder „erzeugt“ werden durch Rekombination.

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Wir jagen Terpene: Effekte, Wechselwirkungen, Aromen.

Als Oma früher mit frischen Limetten aus dem Obstgarten oder duftendem Lavendel von ihren Heide-Spaziergängen wiedergekommen ist, haben sich ihre Aromen im ganzen Haus ausgebreitet. Erst später haben wir begriffen, dass die Pflanzen Omas Helfer fürs Gemüt waren. Der Duft von frischen Zitrus-Früchten hat ihr immer dieses warme Lächeln aufs Gesicht gezaubert, für das wir sie alle so lieben. Der Duft von Lavendel hat uns alle immer so schön beruhigt vor dem Schlafen gehen, sodass jede Nacht pure Erholung war.

Heute züchten wir Cannabis-Sorten und sind begeistert von der Vielfalt der verschiedenen Aromen, die wir in den unterschiedlichen Sorten entdecken können. Es ist ein Geschenk der Natur, dass Cannabis so viele verschiedene Aromen in einer Pflanze vereint. Eine Vielzahl von Aromen, für die Oma damals noch weite Erkundungs-Touren in die Natur unternehmen musste. Denn so viele unterschiedliche Aromen wie in der Cannabis-Pflanze, sucht man bei anderen Pflanzen-Spezies vergeblich.

Tausende Terpene machen das Aroma von Cannabis aus

Die Aromen von Pflanzen werden im Fach-Jargon Terpene genannt und gliedern sich in 8000 unterschiedliche Moleküle. Das verrückte daran: Terpene sind nicht nur olfaktorischer Natur, sondern bewirken beim Inhalieren, auf die Haut auftragen oder Essen auch spezifische Wirkweisen. Man kennt es von der Zitrone: Sauer macht lustig. Dafür verantwortlich zeichnet sich das Terpen Limonen. Doch beginnen wir beim Allgemeinen und widmen uns im Laufe des Textes den unterschiedlichen, einzelnen Terpenen.

Seit im letzten Jahrtausend das Endocannabinoid-System entdeckt wurde, hat sich die Cannabis-Wissenschaft vorerst besonders auf die cannabinoiden Bestandteile der Pflanze konzentriert: Zuerst THC, dann irgendwann CBD und heute CBG, CBN und viele mehr. Mehr über die einzelnen Wirkweisen der unterschiedlichen Cannabinoide lest ihr in unserem Fachartikel zu Cannabinoiden nach.

Kurz zusammengefasst, bestimmen Cannabinoide die Wirkung einzelner Cannabis-Strains essentiell – so wirkt THC vor allem Psychoaktiv, appetitssteigernd und krebsbekämpfend, während CBD in Kopf und Muskeln entspannend wirkt, gegen Nervenschmerzen hilft und auch bestimmte Krebsarten besiegen kann.

In jüngster Vergangenheit wurde dann eine weitere Gruppe sekundärer Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze entdeckt: Die Terpene. Sie modulieren die angesprochenen Cannabinoide in ihrer spezifischen Wirkweise und können als Hemmer oder Verstärker dieser gelten. Dieser Umstand macht die Terpene zu den eigentlichen Sorten-Unterscheidern. Denn ihre Vielfalt übersteigt die der Cannabinoide um ein Vielfaches.

Terpene: Oberbegriff für geschmacks- und wirkungsstimulierende Inhaltsstoffe von Pflanzen.

Terpene kommen wie in der Einleitung angedeutet nicht nur in Cannabis-Pflanzen vor, sondern geben zahlreichen Blüten, Früchten und anderen Lebewesen ihren charakteristischen Duft und Geschmack. Terpene können im 21. Jahrhundert sogar synthetisch hergestellt werden, aber an dem Punkt endet unsere Philosophie. Synthetische Terpene würde Oma nie in ihre Küche einziehen lassen!

Es existieren sogar Terpene aus tierischer Herkunft. Bekannt sind 2021 über 8000 Terpene (Kohlenwasserstoffe) und weiter gefasst über 30.000 Terpenoide (Kohlenwasserstoffe mit funktionalen Ketten). Mittels chemischer Trennverfahren wie der Gaschromatographie lässt sich die Terpen-Zusammensetzung einer Pflanze ermitteln, wobei man mit Hilfe der gewonnenen Ergebnisse „rückwärts“ Pflanzenarten bestimmen kann. Jede Pflanze ist bekannt für ein gewisses Terpenprofil, bei der Cannabis-Pflanze lassen sich damit sogar verschiedene Sorten bzw. Strains ermitteln!

Verschiedene Sorten sind bekannt für bestimmte Terpen-Profile. Denn die Cannabis-Pflanze als eine der meistgekreuzten polyhybriden Pflanzenarten weltweit kennt mittlerweile tausende solcher Terpenprofile, die sich je nach Sorte mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden. Denn im Gegensatz zu Pflanzen der grundsätzlichen Ernährung wie Getreide oder Kartoffeln, wurde Cannabis nicht nur auf maximale Erträge und Resistenzen selektiert. Cannabis ist in gewisser Weise ein Luxus-Produkt und analog zu anderen Luxus-Produkten wie Parfums oder Power-Smoothies geht es bei Cannabis um die Essenz. Um das Göttliche, das Spirituelle, das Heilende. Und was wäre dafür besser geeignet als ein umfassender Mix an Terpenen und Cannabinoiden, der erst durch seine Vielfalt sein ganzes Potential entfalten kann.

Terpene kommen im Gegensatz zu Cannabinoiden wie THC und CBD nicht im zweistelligen Prozentbereich in der Pflanze vor, sondern bewegen sich im Promillebereich.

Eine Cannabis-Pflanze enthält also gern mal nur 0,2% eines gewissen Terpens. Terpene sind jedoch so viel wirkungsvoller als die bekannten Cannabinoide, dass sie schon in solch geringen Konzentrationen ihre Wirkungen entfalten und auch den Geschmack deutlich in eine bestimmte Richtung verschieben.

Aus diesen beiden Gründen haben es sich vor allem Cannabis-Züchter wie Grandma’s Genetics zur Aufgabe gemacht, immer größere Mengen Terpene in die Sorten zu züchten. Doch nicht nur die Quantität zählt, auch die Vielfalt an Terpenen ist uns wichtig. Wir wollen bestehende Terpen-Profile stärken, konservieren und verbessern. Aber auch neue Terpen-Profile zu entdecken und zu züchten zählt zu unserer großen Leidenschaft.

Denn letzten Endes machen Terpene den Unterschied, ob eine Sorte dich in die Couch lockt, deine Kreativität zu neuen Höhen führt oder wie ein morgendlicher Kick-Start wirkt.

Übrigens sind manche Terpene gleichzeitig auch Cannabinoide, …

… so beispielsweise das entzündungshemmende Beta-Caryophyllen. Cannabinoide können also Terpene sein und Terpene Cannabinoide. Die Grenzen fließen wie so oft ineinander.

Unterschiedliche Terpene und Cannabinoide können je nach Kombination und Mischverhältnis andere Wirkungen entfalten. Diese Beobachtung nennen wir Entourage-Effekt. Die Kombinationsmöglichkeiten sind mit Blick auf die 30.000 Terpenoide und über hundert Cannabinoide nur mit Hilfe von Super-Computern zu berechnen.

Die Erkenntnis des Entourage-Effekt führt beispielsweise bei medizinischen CBD-Produkten in Kalifornien immer häufiger dazu, dass ein geringer Anteil THC über 1% in die CBD-Creme oder CBD-Tinktur gemischt wird, weil sonst einige gewollte (medizinische) Effekte ausbleiben würden. Es geht an der Stelle explizit nicht um das High, welches ausbleiben würde, sondern andere, subtilere Effekte.

In unterschiedlichen Cannabis-Sorten können hunderte Terpene vorkommen. Die sechs am häufigsten in Cannabis vorkommenden Terpene sind dabei Limonen, Humulen, Alpha-Pinen, Linalool, Beta-Caryophyllen und Myrcen. Eine genauere Betrachtung der Terpene lohnt sich an der Stelle definitiv, da die Unterschiede von Terpen zu Terpen mitunter sehr deutlich sind.

Myrcen – das „Mango-Terpen“

Beginnen wir mit dem Terpen, welches nach dieser Untersuchung am häufigsten in Cannabis-Sorten vorkommt. Myrcen taucht in duftenden Pflanzen und Kräutern auf, darunter in der für ihren Myrcengehalt berühmten Mango, in Zitronengras oder auch Thymian. Auch Daniela Ludwigs Lieblingspflanze, der Hopfen, setzt ganz auf das schmerzlindernde Terpen. Lorbeerblätter, Basilikum und eben auch Cannabis runden die Sammlung myrcenhaltiger Blätter, Blüten und Früchte gebührend ab.

Wirkung von Myrcen

Wer gerne Indica-Sorten raucht, die einen in die Couch drücken, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Vorliebe für Myrcen. Denn dieses Terpen wird vorrangig mit den sedierenden Effekten von Cannabis verbunden. Laut dieser Quelle sollen Cannabis-Sorten mit mehr als 0,5% Myrcen (5 Promille) die typische Indica-Wirkung hervorrufen. Stellt euch das mal vor: 0,5% der gesamten Biomasse der Blüten, das entspräche bei einem Gramm lediglich 5mg! Aber hey: Von einem 5mg-THC-Edible verspürt man schließlich auch eine Wirkung, und das ist THC, was 100mg-250mg eines Gramm-Buds ausmacht und damit in deutlich höheren Konzentrationen als Myrcen konsumiert wird.

Myrcen: Die Legende der verstärkenden Mango

Witzig finden wir die „Kiffer-Legende“ von der Mango, die das High nach dem Rauchen einer Sport-Zigarette verstärken soll. Auch wenn das in ausufernden Sessions nicht immer zu reproduzieren gelingt, kommt der Myrcen-Effekt beispielsweise beim Microdosing, also dem niedrig dosierten, stetigen Konsum deutlicher zum Tragen. Hier spielt zusätzliches Myrcen in der Tat eine wichtige Rolle: Denn gerade bei kleinen Konsumeinheiten spielt Myrcen eine hilfreiche Stärke aus: Myrcen wirkt wie ein Turbolader für Cannabinoide, indem das Terpen die Zeit der begleitenden Cannabinoide zum Überwinden der Blut-Hirnschranke verkürzt. Das steigert die Wirkung und lässt die kleine Dosis wie eine große aussehen.

Myrcen wirkt zudem:

  • Entzündungshemmend
  • beruhigend
  • schmerzlindernd
  • antibiotisch
  • antimutagen (hemmt Mutationen, verringert somit auch die Ausbreitung von Krebsgeschwüren)

Myrcen kommt entgegen der indica-exklusiven Vermutung auch in Sativa und Hybriden Cannabis-Strains vor. Klar, immerhin kommt Myrcen im Vergleich zu anderen Terpenen am häufigsten und in den höchsten Konzentrationen aller Terpene in Cannabis-Strains vor. So findet man Myrcen beispielsweise in der sativadominanten Green Crack, die in den USA eine schöne Standard-Sativa ist. Auch Sativa-Klassiker Blue Dream enthält jede Menge Myrcen, ebenso die klassischste aller Indicas: Die Northern Lights. Weitere charakteristische Myrcen-Sorten mit hohem Indica-Gehalt: White Widow, Himalayan Gold oder Pure Kush.

Für ein optimales Zusammenspiel medizinischer und anderer modulierender Effekte von Myrcen lohnt es sich, Sorten zu konsumieren, die neben Myrcen auch die folgenden Cannabinoide und Terpene beinhalten:

  • CBD, THC (schmerzstillend)
  • CBN, THC (sedierend, beruhigend)
  • CBD, CBG (hemmt die Mutation von Krebszellen)
  • Nerolidol (sedierend)

Limonen

Außerhalb der Cannabis-Pflanze kommt Limonen vor allem in Schalen von Zitrusfrüchten, Rosmarin, Wacholder und Pfefferminz vor. Das markante Terpen, welches beispielsweise in Sour Diesel, Tangie, OG Kush oder Super Lemon Haze auftaucht, schmeckt nicht nur einzigartig eindeutig nach Zitone. Es ruft vor allem auch nicht zu vernachlässigende medizinische Effekte hervor.

Medizinische Effekte von Limonen

  • Limonen hat eine antibakterielle Wirkung
  • erhöht die Aufnahmefähigkeit unserer Haut, Schleimhäute und Darmwand für andere Terpene
  • Untersuchungen deuten Wirksamkeit bei der Bekämpfung der weitverbreiteten Krebsarten Brust-, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs an.
  • lindert Sodbrennen und Gastroösophageale Refluxkrankheit (im Magen)

Recreational Effekte von Limonen

Limonen-haltige Cannabis-Sorten gelten als stimmungsaufhellend – oder wie hat Oma immer gesagt? Sauer macht lustig. Limonen wirkt aktivierend und motivierend, besonders im Zusammenspiel mit dem Cannabinoid CBG.

  • stimmungserhellend
  • spannungslösend und
  • stressreduzierend

Limonen kommt vor allem in sativa-dominanten Sorten vor und kann unter besten Bedingungen bis zu 2 Prozent der Biomasse einer Pflanze ausmachen! Das ist jedoch stark von der jeweiligen Pflanze abhängig, denn besonders beim Aufziehen von Cannabis-Pflanzen aus Samen spielt die genetische Lotterie stets eine wichtige Rolle, wie viel Prozent eines Terpenes die Pflanze auch tatsächlich ausprägt.

Optimale bzw. gleichbleibende Bedingungen beim Anpflanzen können auf die Ausprägung von Terpenen einen zweiten großen Einfluss nehmen, weshalb man diesem Aspekt beim terpenreichen Cannabis-Anbau besondere Beachtung schenken sollte. Die letzten beiden Absätze gelten als generelle Tipps im Umgang mit verschiedenen Cannabis-Sorten und der Ausprägung von Terpenen.

Limonene entfalten ihr ganzes Potential am besten im Zusammenspiel mit folgenden Terpenen und Cannabinoiden:

  • CBD, CBG, CBN (anti-Krebs)
  • CBG (antidepressiv, stimmungsaufhellend)
  • Linalool (angstlösend)

Limonen wird übrigens auch gern in Reinigungsmitteln, Lebensmitteln, Parfüms und der Medizin eingesetzt, da es nicht nur antibakteriell wirkt, gut riecht und ein umwerfendes Aroma erzeugt, sondern durch seine geringe Toxizität zudem sehr verträglich ist.

Humulen (α-Caryophyllen)

Humulen zeichnet sich durch erdig-holzige Duftnoten aus. Assoziationen zu OG Kush auf oder auch White Widow kommen da schnell in den Sinn. Humulen ist somit eines der klassischen Cannabis-Terpene, das seine ganz eigenen Fans hat.

In Europa, aber auch den USA sind Cannabis-Strains mit dem holzig-erdigen und oft auch kräutrig-scharfen Geschmack von Humulen vergleichsweise beliebt. White Widow, Sour Diesel, Girl Scout Cookies oder Skywalker OG: Die ersten drei dieser Sorten findet man mühelos in vielen holländischen Coffeeshops oder spanischen Social Clubs wieder.

Der Name Humulen kommt übrigens von „Humulus“, der lateinischen Bezeichnung des Hopfens. Im Hopfen kommt das Terpen sehr prominent vor. Die Parallele schweißt Hopfen und Hanf als Mitglieder der gleichen Pflanzenfamilie zusammen. Außerdem findet man Humulen in Basilikum, Koriander, Nelken, Ingwer, Ginseng, Salbei, Pfefferminze und Basilikum wieder.

Humulen wirkt:

  • Appetitsreduzierend
  • Entzündungshemmend
  • Antibakteriell
  • Schmerzlindernd

Außerdem wird Humulen in der ökologischen Landwirtschaft als natürliches Insektizid zur Abwehr von Schadinsekten verwendet.

Als weitere Humulen-reiche Sorten neben OG Kush und White Widow sind Cheese, Super Lemon Haze & Headband zu nennen. Alles Sorten, die auch hohe THC-Werte erreichen können!

Besonders intensive Synergie-Effekte ohne „Überschreiben“ wichtiger Effekte von Humulen lassen sich erreichen, wenn man Cannabis-Sorten mit folgenden Cannabinoiden und Terpenen konsumiert:

  • CBC, CBG (verdrängt Pilze aus einem Organismus)
  • THC (Blutgeringungshemmer/ hilft gegen Verklumpen des Blutes)
  • THCa, CBGa (können ebenso als Insektizid eingesetzt werden)

β-Caryophyllen – das „Haze-Terpen“

Obwohl β-Caryophyllen fast gleich heißt wie α-Caryophyllen (=Humulen), unterscheiden die beiden Terpene sich doch recht deutlich voneinander. Im Gegensatz zum erdigen Bruder kommen bei β-Caryophyllen noch süße, würzige, scharfe und Nelken-Duftnoten zur erdigen Basis hinzu. β-Caryophyllen wirkt zudem auch als Cannabinoid, welches zum Beispiel die vorrangig im Immunsystem aktiven CB2-Rezeptoren unseres Endocannabinoid-Systems besetzt. Die Tatsache, dass β-Caryophyllen als Cannabinoid wirkt, ist auf seine vergleichsweise komplexe Struktur zurückzuführen.

Neben der Cannabis-Pflanze kommt β-Caryophyllen besonders häufig in schwarzem Kümmel, Nelken, Hopfen, Basilikum, Oregano, schwarzem Pfeffer, Lavendel oder dem entgiftenden Copaiba-Öl vor. Dieses ist bekannt aus der Kosmetik und wird beispielsweise in Cremes eingesetzt.

In Anbetracht dieser Arten-Vielfalt, in denen das Haze-Terpen vorkommt, wird deutlich, mit welch komplexem Terpen wir es mit β-Caryophyllen zu tun haben. Denn es kommt in all diesen unterschiedlichen Pflanzen und Gewürzen vor, entfaltet sich aber je nachdem, welche Terpene und Duftnoten sonst noch enthalten sind, auf unterschiedliche Weise. Wir behalten den Entourage-Effekt stets im Hinterkopf, denn eine isolierte Betrachtung von Terpenen ohne ihre Wechselwirkungen mit anderen Stoffen weist oftmals in eine irreführende Richtung.

β-Caryophyllen – scharf wie Pfeffer

β-Caryophyllen äußert sich im Geschmack von Cannabis oft als sehr scharf, teilweise sogar deftig. β-Caryophyllen kommt nach einer Untersuchung aus Washington State in Indicas, Sativas und Hybriden gleichermaßen vor und erreicht beim Großteil der untersuchten Strains ca. 0,3 Prozent an der Biomasse, selten werden auch Werte um 1 Prozent erreicht.

Eine Sorte, die einen besonders hohen Anteil β-Caryophyllen enthält, ist die Sorte Death Star. Ihr Gesamt-Terpen-Gehalt enthält 56% Prozent β-Caryophyllen! Ein Sativa-Gegenspieler der indicalastigen Death-Star ist die Sorte Candyland. Doch auch ausgewogene Hybride wie Girl Scout Cookies, GG4 oder White Widow stehen für hohe β-Caryophyllen-Werte.

Das Terpen β-Caryophyllen sorgt außerdem bei vielen Haze-Genetiken für den typischen süß-erdig-scharfen, beinahe beißenden Geruch.

Das enorme medizinische Potential von β-Caryophyllen ergibt sich aus der Funktion als Cannabinoid. Indem β-Caryophyllen CB2-Rezeptoren besetzt, werden verstärkt Maßnahmen des Immunsystems aktiviert. CB2-Rezeptoren befinden sich im gesamten Gewebe und haben die spezielle Fähigkeit, ihre Zahl im Gehirn nach Verletzungen oder bei Krankheit zu erhöhen. Inneren Entzündungen kann so schneller Einhalt geboten werden und das Risiko eines Gehirn-Schadens wird reduziert. Zudem fällt der wahrgenommene Schmerz bei besetzten CB2-Rezeptoren niedriger aus, als wenn die entsprechenden Rezeptoren nicht besetzt werden. Wie hat Oma immer so schön gesagt: Gib der Natur eine Chance bei der Behandlung deiner Wehwehchen.

Des Weiteren wirkt β-Caryophyllen:

  • Schmerzlindernd
  • Entzündungshemmend
  • Beugt vielen Krankheiten durch verstärkte Immunaktivität vor
  • Blutverdünnend/ wirkt Klumpen entgegen
  • Verhindert (epileptische) Anfälle bzw. mindert ihr Auftreten
  • Kann erforderliche Morphium-Dosen senken
  • Beugt wahrscheinlich Alzheimer vor, da dies mit Entzündungen im Gehirn und daraus resultierenden Ablagerungen assoziiert wird, wogegen β-Caryophyllen hilft.

α-Pinen

Stell dir kurz vor, du stehst in einem mediterranen Küstenwald. Oder in Mitten der riesigen Redwoods oder im Yosemite-Nationalpark. Dann hast du den unheimlich intensiven Geruch des nadlig duftenden Terpens direkt im Kopf. Der α-Pinen-Duft liegt mit einer gewissen Schwere in der Luft, bleibt dabei jedoch angenehm süß mit einem Hauch Schärfe. Pinie – ein Duft, der für sich steht. Man kann ihn natürlich auch hier in Europa an vielen Orten genießen, zum Beispiel auf Korsika, in Frankreich, Italien, Sardinien, Mallorca, Spanien und überall sonst, wo maritimes bis subtropisches Klima herrscht und die entsprechenden Nadelbäume vorkommen.

Abseits von Cannabis und Koniferen finden wir natürlich auch das Terpen α-Pinen in anderen Pflanzen wieder. Darunter zählen unter anderem Rosmarin, Dill, Basilikum, Orangenschalen und Petersilie. Funfact: Auch Terpentinöl, verwendet in der Herstellung dichtender Lacke, besteht bis zu 60% aus α-Pinen!

α-Pinen wird von einer besonderen Vielfalt begleitet, denn je nach Anordnung der einzelnen Elemente des α-Pinen-Moleküls entstehen unterschiedliche α-Pinene: Eine Variante kommt vorwiegend auf dem amerikanischen Kontinent vor ((+)-α-Pinen), die andere vorwiegend in Europa ((–)-α-Pinen).

α-Pinen dient den Pflanzen, in denen es enthalten ist, genauso wie das psychoaktive THC als Abwehrmechanismus gegen natürliche Feinde und befindet sich ebenso wie THC in den Trichomen bzw. Harzköpfen der Blüte.

α-Pinen wirkt:

  • Entzündungshemmend
  • hilft gegen THC-bedingten (Kurzzeit-)Gedächtnisverlust
  • Erhöht die eigene Aufmerksamkeit
  • Bronchien-erweiternd (hilfreich bei Asthmaproblemen)

Ein Paradebeispiel für α-pinenhaltige Sorten sei laut Leafly.com die populäre Sorte Jack Herer, welche nach dem gleichnamigen Legalisierungsaktivisten benannt wurde. Sie mache gute Laune, verbessere die Konzentration und den Fokus und steigere die Kreativität.

Doch auch der prominente Sativa-Vertreter Blue Dream, welcher ja vorwiegend für Blaubeernoten bekannt ist, weißt einen respektablen α-Pinen-Anteil auf! Bei Leafly.com sind die Wirkungen von Jack Herer und Blue Dream auch fast Identisch charakterisiert, daran hält α-Pinen sicherlich auch eine nicht ganz unbedeutende Aktie.

Neben diesen Klassikern kommt α-Pinen außerdem noch in Super Silver Haze, Arjan’s Haze oder auch Trainwreck vor.

Die Effekte von Pinen kommen besonders gut in Sorten zur Geltung, die zudem die folgenden Cannabinoide und Terpene beinhalten:

  • CBD (entzündungshemmend)
  • THC (erweitert die Bronchien, hilfreich gegen Asthma)
  • CBD (verbessert die Leistung des THC-bedingt schlechter laufenden [kurzzeit-]Gedächtnisses)
  • CBN, CBG (Antibakteriell)

Linalool

Mit Linalool betrachten wir zum Schluss nochmal ein sehr bekanntes Terpen – man denke an unendliche Lavendelfelder in der französischen Provence! Ein Duft, den die meisten mit positiven Assoziationen verbinden. Aber auch Assoziationen an Beruhigung und guten Schlaf kommen beim Gedanken an Linalool auf, denn es wirkt eindeutig sedierend. Oma wusste schon, warum im Schlafzimmer immer ein Bund Lavendel hing.

Der unverkennbare, frisch-würzige Geschmack von Lavendel steht für sich und macht sich täglich nicht nur in vielen gemütlichen Wohnzimmern als ätherisches Öl in der Duftlampe breit.

Auch durch den ein oder anderen Joint werden viele Räume in diesen Stunden mit dem betörenden, beruhigend wirkenden Terpen aromatisiert. Denn Linalool kommt nicht nur in Lavendel, Zitronen, Lorbeer, Rosenholz und Birke vor, sondern auch in Skywalker OG, Headband, Lavender und Chem Dogg.

Linalool als eines der mindervertretenen Terpene über alle Cannabis-Sorten betrachtet weißt vor allem ein hohes medizinisches Potential auf. Für den Freizeitkonsumenten sei gesagt, dass Linalool recht entspannend wirkt. Dabei verwundert es kaum, dass vorrangig Indica-Sorten vergleichsweise hohe Linalool-Werte besitzen.

Bei medizinischer Indikation erwartet man von Linalool folgende Effekte:

  • schlaffördernd
  • stresslösend
  • antidepressiv
  • angstlösend
  • schmerzlindernd
  • krampflösend
  • beruhigend

Linalool, welches vor allem dem Lavendel seinen charakteristischen Duft verleiht, kommt in vergleichsweise vielen Pflanzen vor. So muss man bei Schlafstörungen gar nicht unbedingt auf Cannabis setzen, sondern kann auch Koriander, Muskat, Hopfen, Ingwer, Bohnenkraut, Zimt, Basilikum, Majoran, Thymian, Oregano, schwarzen Pfeffer und viele weitere Gewürzpflanzen konsumieren, um von den vielen wertvollen Effekten von Linalool zu profitieren.

Besonders intensive Synergie-Effekte ohne „Überschreiben“ besonderer Effekte von Linalool lassen sich erreichen, wenn man Cannabis-Sorten mit folgenden Cannabinoiden und Terpenen konsumiert:

  • CBG (ebenfalls angstlösend)
  • CBN, THC (sedierend)
  • CBD (schmerzlindernd)
  • Limonen (angstlösend)

Mit einem Vaporizer können Terpene gezielt verdampft und „nicht verdampft“ werden

Wie wir spätestens am Ende dieses Artikels wissen, wirken Terpene auf andere Cannabinoide und Terpene modulierend. Wir wissen auch, dass verschiedene Terpene und Cannabinoide erst bei einer gewissen Temperatur verdampfen. Somit kann man durch Einstellen unterschiedlicher Temperaturen im Vaporizer genau einstellen, welche Terpene aus den Blüten verdampft werden und welche im Pflanzenmaterial verbleiben. Das Prinzip funktioniert natürlich nur begrenzt, denn wenn man ein Terpen isoliert genießen möchte, welches bei sehr hohen Temperaturen verdampft, müsste man die unter dieser Temperatur verdampfenden Terpene verschwenden.

Anders philosophiert kann man sich jedoch auch über den Tag mit der gleichen Ladung im Vaporizer-Köpfchen immer weiter in der Temperatur steigern. So verdampft man zu Beginn des Tages die eher belebenden Terpene und Cannabinoide und gegen Abend die eher sedierenden. Klar, so pauschal kann man Terpene und Cannabinoide nicht einteilen. Jedoch klappt diese Strategie in der Praxis recht gut. THC-V, ein Cannabinoid, welches erst bei 225 °C verdampft, macht beispielsweise sehr müde, ebenso Linalool, verdampfend bei 197 °C. Belebende Terpene wie Limonene und Beta-Caryophyllene verdampfen hingegen bei deutlich niedrigeren 176 °C. Wenn man also mit niedrigen Temperaturen in den Tag startet, wird man eher belebende Effekte erzielen und mit den hohen Temperaturen am Abend kann man sich mit dem gleichen Köpfchen in den Schlaf singen lassen.

Hier noch eine kurze Übersicht, bei welcher Temperatur die Terpene verdampfen:

  • α-Pinen – 155 °C
  • Myrcen – 167 °C
  • Limonen – 176 °C
  • β-Caryophyllen – 176 °C
  • Humulen – 197 °C
  • Linalool – 198 °C

THC, CBD, CBG & CBN: Die bekanntesten Cannabinoide im Überblick

Die Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze faszinieren uns Menschen schon seit über 5000 Jahren. Schon die Oma unserer Oma benutzte die Kraft der Cannabis-Pflanze, um Zahnschmerzen zu lindern oder nachts einfach besser schlafen zu können. Auch in der schamanistischen Tradition hat Cannabis seinen Stellenwert schon vor tausenden Jahren manifestiert. Die Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze sind so vielfältig, wie das Pflanzenreich selbst: Cannabis kann zum einen als Heilpflanze eine effektive Waffe gegen viele Leiden sein. Zum anderen ist es möglich, mit Hilfe von Cannabis andere Dimensionen des menschlichen Bewusstseins zu erreichen und somit ein wichtiger Teil individueller und gesellschaftlicher Entwicklungen. 

Manche Cannabis-Strains (Sorten) rufen mehr medizinische Effekte hervor, während andere Sorten den Geist deutlich mehr ansprechen. Lange Zeit war es der Menschheit unbekannt, weshalb diese Unterschiede zu Stande kommen und die Züchtung auf spezielle Eigenschaften war oft vom Zufall abhängig.

Im letzten Jahrhundert vor dem großen Millennium haben Forscher sich im Zuge der Entdeckung biochemischer Zusammenhänge auch den Inhaltsstoffen der Cannabis-Pflanze gewidmet.

Cannabinoid-Hotspot Israel: Hier wurde Geschichte geschrieben

In Israel wurde 1964 das bekannteste Cannabinoid-Molekül der Cannabis-Pflanze, Tetrahydrocannabinol (THC) erstmals isoliert:

Raphael Mechoulam und Yehiel Gaoni gelang am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Israel der Durchbruch in der Erforschung der Cannabinoide, als sie erstmals THC in seiner reinen Form vom Rest der Pflanze trennte. Seither wurden zahlreiche weitere Cannabinoide entdeckt, die sich nach und nach auch in immer mehr Cannabis-Genetiken finden. 

Doch was deutlich weniger bekannt sein dürfte, ist die weit frühere Entdeckung des heute in der Medizin populären Cannabidiols (CBD). CBD wurde bereits 1940 an der Universität von Illinois entdeckt – damals jedoch noch für giftig gehalten. 

THC und CBD sind 2020 in aller Munde – das eine durch seinen mehrheitlich illegalen Status und psychische Effekte, das andere durch seinen legalen „Cannabis-Light“ Status und beruhigende, nicht-psychoaktive Wirkung. Dazu gesellen sich im Moment die beiden Cannabinoide CBG und CBD, auf welche sich ebenfalls große medizinische Hoffnungen stützen. In diesem Beitrag wollen wir die verschiedenen Cannabinoide kurz vorstellen. Doch zu Beginn noch ein paar …

…Gemeinsamkeiten der Cannabinoide:

Cannabinoide sind nicht nur in Cannabis zu finden. Sogenannte Endocannabinoide werden vom Körper selbst hergestellt, darunter zählt beispielsweise Anandamid. Und auch im Pflanzenreich sind Cannabinoide nicht nur in Hanf-Pflanzen zu finden: Als Phytocannabinoide werden alle Cannabinoide bezeichnet, die aus dem Pflanzenreich stammen. 

Das Endocannabinoid-System

Das Endocannabinoid-System ist Teil des menschlichen Nervensystems und zeichnet sich durch die CB1- und CB2-Rezeptoren aus. An diesen Rezeptoren, bildlich als Schlösser vorstellbar, docken sogenannte Liganden an, vorstellbar als Schlüssel. CBD, THC und die anderen Cannabinoide bilden gemeinsam mit den körpereigenen Cannabinoiden wie Anandamid diese Liganden. 

Die zwei Rezeptor-Typen finden sich in unterschiedlichen Bereichen des Nervensystems. CB1-Rezeptoren finden sich vorwiegend im zentralen Nervensystem, also Gehirn und Rückenmark. Jedoch findet man CB1-Rezeptoren auch im peripheren Nervensystem, wie der Darm-Wand. Cannabinoide, die an CB1-Rezeptoren andocken, sind beispielsweise für Glücksempfinden zuständig, für Schmerzhemmung, Angstminderung oder Appetit.

CB2-Rezeptoren finden sich vor allem in Immun-Zellen und im Knochen-Aufbau, sind jedoch im Moment noch deutlich weniger erforscht. Erste Untersuchungen lassen jedoch bereits erahnen, wo die Reise hingeht: Der Krankheitsverlauf von Alzheimer lasse sich so bspw. durch Cannabis positiv beeinflussen. Doch nun zu den einzelnen Cannabinoiden:

THC – Tetrahydrocannabinol

THC ist die psychoaktive Komponente der Cannabis-Pflanze. Das Molekül liegt in der Pflanze als THCa vor – THC-Säure. Diese THC-Säure muss erhitzt werden, um ins psychoaktive THC ohne a umgewandelt werden zu können.

Durch die Einnahme von THC wird der Stoffwechsel des menschlichen Körpers direkt und indirekt beeinflusst. THC bewirkt unter anderem eine Modulation des menschlichen Hormonspiegels. THC nimmt beispielsweise einen Einfluss auf Serotonin-, Dopamin und Cortisol-Spiegel. Dadurch wird beispielsweise das Glücksgefühl gesteuert, das Gefühl von Schmerz und die Wahrnehmung von Stress.

THC in Medizin und Freizeit: Parallelen

Bei der Erregung eines Glückszustandes und der Schmerzlinderung gibt es viele Parallelen, wenn man sich die biochemischen Vorgänge im Körper anschaut. Unterschiede ergeben sich jedoch meist in der Ausgangssituation einzelner Personen, also in welchem Verhältnis die einzelnen Hormone im Moment zueinander vorhanden sind und welche körperlichen Prozesse auf den Hormonhaushalt Einfluss nehmen. Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass bei der medizinischen Behandlung mit THC und dem Freizeitkonsum zum Zweck einer Ausschüttung Glück die gleichen Mechanismen wirken.

Somit findet THC im medizinischen Bereich vor allem in der Schmerzlinderung und als ganzheitliche, tief im Körper ansetzende Medikation Anwendung.

THC findet bei Schmerz-Patienten Anwendung, bei ADHS, Fibromyalgie, Schlafstörungen, bestimmten Krebsarten, bei der Behandlung der Nebenwirkungen einer Chemo-Therapie, bei Alzheimer und vielen weiteren Bereichen.

Zu den Risiken des THC-Konsums gehört beispielsweise das erhöhte Risiko, eine Angst-Störung zu erleiden, Depressionen zu bekommen und in jungen Jahren die Möglichkeit einer Psychose.

CBD – Cannabidiol

Einer der größten Trends im Cannabis-Bereich dreht sich um das nicht-psychoaktive CBD. Vielerorts als „Cannabis Light“ eingeführt, bricht Cannabidiol die Grenzen zwischen verschriener Pflanze und Gesellschaftlicher Akzeptanz von Cannabis auf. Durch seine nicht-psychoaktive Natur ist CBD in vielen Ländern erlaubt – es wird beispielsweise in CBD-Ölen, Cremes oder Hunde-Leckerlis verarbeitet.

Denn dem Cannabis-Revolutionär CBD werden viele medizinische Eigenschaften zugesprochen. So wirkt CBD unter anderem entzündungshemmend, regt die Zellneubildung- und Regeneration an, nimmt Einfluss auf den Herzschlag, stärkt Immunreaktionen und nimmt Einfluss auf die Stimmung eines Menschen.

CBD als Gegenspieler von THC

Ein wichtiger Aspekt von CBD findet sich in seiner gegensätzlichen Wirkung zu THC. Denn wo THC Ängste verstärken kann, ist CBD für seine angstlösenden Eigenschaften bekannt. CBD wirkt beruhigend und dem psychoaktiven Effekt von THC aktiv entgegen.

Doch CBD wirkt in gewissen Effekten nicht nur dem THC entgegen – in manchen Aspekten ergänzen die beiden Cannabinoide sich auch. So fördert THC in geringer Konzentration sogar die Aufnahmefähigkeit von CBD. In ihren beruhigenden Eigenschaften ergänzen sich die beiden Cannabinoide.

CBG – Cannabigerol

CBG ist ebenso wie CBD NICHT psychoaktiv, zumindest für sich genommen. Denn einige Konsumenten von CBG berichten von einer Zunahme des Euphorie-Gefühls, wird CBG mit THC gemeinsam konsumiert. Es deutet vieles darauf hin, dass CBG Wechsel- und Kreuzwirkungen mit anderen Cannabinoiden bewirkt.

In der Medizin deuten erste Untersuchungen darauf hin, dass CBG antibiotisch wirke und den Körper bei Immun-Antworten unterstütze. Dies konnte beispielsweise bei MS-Patienten oder Huntington-Betroffenen festgestellt werden. CBG wirke übelkeitshemmend. 

CBG wirkt vor allem an CB1-Rezeptoren, also im Gehirn und anderen Bereichen des zentralen Nervensystems.

Eine sehr interessante Eigenschaft von CBG ist seine antibakterielle Eigenschaft, wie die McMaster University in Hamilton, Kanada untersucht hat. In dieser Studie wurde die antibakterielle Wirkung gegen multi-resistente Bakterien des Stammes Staphylococcus Aureus nachgewiesen. 

Da die Forschungen mit CBG noch ganz am Anfang stehen, sei an der Stelle darauf hingewiesen, dass in den nächsten Jahren noch zahlreiche Erkenntnisse hinzukommen und manche momentanen Beobachtungen sich auch als falsch herausstellen können. Die Zeit wird es zeigen.

CBN – Cannabinol

Während es in Europa bereits CBG-Blüten und Produkte mit CBG gibt, sieht es bei CBN noch deutlich rarer aus. CBN ist im Moment noch deutlich mystifizierter und hat noch einen sehr langen Weg vor sich, wenn es um wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Akzeptanz geht.

Man weiß Stand jetzt bereits, dass CBN leicht psychoaktiv wirkt und in der lebenden Pflanze nur in sehr geringen Konzentrationen vorkommt. Das ist damit begründet, dass CBN ein Abbauprodukt von THC ist. In gelagertem Cannabis finden sich deshalb meist höhere CBN-Konzentrationen, da hierbei schon mehr Zeit für die Umwandlung von THC zu CBN verfügbar war. Bei gelagerten, oxidierten Cannabis-Produkten wie Haschisch beispielsweise findet man deshalb vergleichsweise hohe CBN-Konzentrationen.

Im Gegensatz zu CBG hat CBN eine größere Affinität, an CB2-Rezeptoren anzudocken, als an CB1.

Vielseitige Anwendungs-Möglichkeiten von CBN in der Medizin

CBN wirke entzündungshemmend, antibakteriell, könne als Beruhigungsmittel Anwendung finden und für die Linderung von Asthma eingesetzt werden. In Zusammenhang mit THC senkt CBN den Augeninnendruck und kann somit zur Behandlung von Beschwerden wie Glaukom eingesetzt werden.

In vielen Produkten wie Cannabinoid-Aromaölen wird CBN zugesetzt, da dem Cannabinoid eine stark müdigkeitsfördernde Wirkung attestiert wird. Wer schon mal lang gelagertes Haschisch probiert hat, weiß wahrscheinlich, was damit gemeint ist.

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Was bedeutet es eigentlich zu züchten?

Ziel der Pflanzenzüchtung ist die genetische Veränderung von Pflanzenpopulationen zur Verbesserung der biologischen und wirtschaftlichen Eigenschaften. Sie basiert auf der Selektion von Pflanzen, der Saatgutbehandlung oder der Kreuzung mit anschließender Auswahl von Tochterpflanzen für den nächsten Züchtungszyklus oder der anschließenden Vermehrung als Saatgut einer neuen Pflanzensorte (Saatzucht).

Da Sie nun die offizielle Erklärung zur „Züchtung“ gelesen haben, möchten wir Ihnen ein paar Dinge dazu sagen und eines direkt vorausschicken: Alle Texte hier dienen ausschließlich der Information, der Weiterbildung und der reinen Unterhaltung. Es handelt sich um eine subjektive Meinung, zusammengefasst aus über Jahre gesammelten Erfahrungen und Geschichten.

Wir rufen nicht zur Nachahmung auf oder ähnliches.

Jeder züchtet auf seine eigene Art und Weise. Dinge als „falsch“ oder „richtig“ zu bezeichnen, ist nicht unsere Sache, denn der kreativen Freiheit sind keine Grenzen gesetzt. Manche arbeiten gerne auf großen Feldern, andere bevorzugen einen kleinen Garten mit kleinen Töpfen, denn es ist der Samen, der jede Pflanze einzigartig macht.

Siehe auch: Genotyp vs. Phänotyp – Was ist der Unterschied?

Jeder Züchter ist sein eigener Schmied, Koch und Lehrer zugleich und das ist auch gut so, denn jeder macht seine eigenen Erfahrungen und erzählt so seine eigene universelle Geschichte. Doch zwischen all den interessanten Geschichten wird eines immer gleich bleiben. Züchten bedeutet, eine Menge Zeit und Mühe zu investieren. Denn neue und interessante Terpenprofile gibt es nicht an jeder Ecke und nicht jede weibliche Pflanze verträgt sich mit jeder männlichen.

Zur Züchtung neuer und interessanter Sorten gehört es, ein breites Spektrum an Samen zu pflanzen, um eine möglichst große Auswahl an Genotypen und Phänotypen zu haben.

Von diesen Samen wählen die meisten Züchter die stabilsten Sorten aus, die sie in Aussehen, Wachstum, Geruch und Geschmack (bei weiblichen Pflanzen) am ansprechendsten finden. Genaue Labortests von Canabinoiden, Terpenen und Mikroorganismen helfen den heutigen Züchtern, ihre stärksten Phänotypen auszuwählen, die dann mit ihren ausgewählten männlichen Pflanzen bestäubt werden. Es entsteht ein neuer Genpool (F1). Der Züchter könnte nun durch erneute Selektion eine F2-Generation erzeugen oder an einer Rückkreuzung arbeiten, die mit demselben (bereits selektierten) Männchen entwickelt werden kann.

Siehe auch: Wofür steht F1, S1, BX1 & IBL?

Einige Züchter ziehen es vor, ihre bevorzugten Phänotypen zu feminisieren. Dazu werden meist Chemikalien wie STS (Silberthiosulfat) oder andere eingesetzt. Dazu wird die weibliche Pflanze „reserviert“, d.h. mit STS besprüht, um die weiblichen Hormone in der Pflanze zu stoppen, so dass sie männliche Merkmale wie Pollensäcke entwickelt, die wiederum zur Bestäubung verwendet werden, um den feminisierten Samen (S1) zu produzieren.

Siehe auch: Unterschiede zwischen Regulären, Feminsierten und Automatischen Saatgut

Wie Sie sehen, verliert sich dieses Thema sehr schnell in verschiedenen Unterthemen und Möglichkeiten. Um auf jedes davon näher einzugehen, bräuchte man mehrere Blogs. Wir hoffen, dass Ihnen dieser kleine Einblick so weit helfen konnte.

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Genotyp vs. Phänotyp – Was ist der Unterschied?

Genotyp und Phänotyp sind Begriffe aus der Genetik und beziehen sich auf die Merkmale von Pflanzen.

Genotyp bezieht sich auf die gesamte genetische Information einer Pflanze, die in ihren Chromosomen gespeichert ist. Dies umfasst sowohl sichtbare Merkmale (z.B. Farbe der Blüten oder Form der Blätter) als auch unsichtbare Merkmale (z.B. Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten).

Phänotyp bezieht sich auf die sichtbaren und messbaren Merkmale einer Pflanze, die durch die Interaktion von Genotyp und Umweltbedingungen bestimmt werden. So kann beispielsweise die Höhe einer Pflanze von ihrem Genotyp beeinflusst werden, aber auch von der Menge an Licht und Nährstoffen, die sie erhält.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Phänotyp einer Pflanze nicht unbedingt ihren Genotyp widerspiegelt. Eine Pflanze kann beispielsweise ein bestimmtes Gen für blaue Blüten haben, aber wenn sie in einer Umgebung mit wenig Licht wächst, kann sie trotzdem rosa Blüten produzieren. Daher ist es möglich, dass zwei Pflanzen denselben Genotyp haben, aber unterschiedliche Phänotypen aufweisen.

Vereinfachtes Beispiel:

Banana Joe x Critical Kush = Banana Crush

Durch diese beiden Elternteile erhielt die Sorte „Banana Crush“ eine einzigartige DNA.

Wenn 12 Samen dieses Genotyps (Banana Crush) gepflanzt werden, wird jede Pflanze ihre eigenen Merkmale haben. Diese Merkmale machen den Phänotyp jeder Pflanze aus. Wachstum, Aussehen, Geruch und Geschmack sind nur einige Beispiele.

Jede der 12 Saatgut-Pflanzen wird etwas anders schmecken, aber im besten Fall sehr ähnlich sein (das hängt von der Generation der Genotyp-Sorte ab und wie stabil sie ist).

  • Phäno #1 – Könnte sehr Sativa-lastige Blätter haben
  • Phäno #2 – Hat mehr hybride, schwere Blätter mit hohem Harzgehalt
  • Phäno #3 – Zeichnet sich durch seinen kompakten Wuchs aus
  • Phäno #4 – Wächst schnell mit vielen starken Seitenästen
  • Phäno #5 – …
  • etc.

Die einzelnen Phänotypen könnten unterschieden werden, aus denen der jeweilige Züchter dann seinen Favoriten auswählen kann, der ihm am besten gefällt.

Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die Mendelschen Regeln – Vererbung von Merkmalen zu lesen.

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